Martin Semmelrogge zwischen Ostalgie, Satire und Kino‑Rebellion
Ein Film, der mutig zurück in die Zukunft blickt
Kino ist oft Eskapismus, ein Ausweg aus dem Alltag. Doch es gibt Filmemacher, die mehr wollen: einen Spiegel der Gegenwart, gebrochen durch den Filter der Vergangenheit. „Maske auf, Genossen – Corona. Der Film“ wagt genau das – eine Zeitreise in die späte DDR, in das fiktive Städtchen Kleinhoffnung, wo Bürokratie blüht, die Versorgung bröckelt und plötzlich eine Pandemie alles durcheinanderwirbelt.
Im Zentrum steht Martin Semmelrogge als Apotheker Herr Glück: eine lakonische, schelmische Figur, die zwischen absurden Vorschriften, leeren Regalen und geheimnisvollen Westpaketen versucht, den Menschen zu helfen – und dabei zum Sinnbild der Absurditäten einer untergehenden Epoche wird.
Zwischen Atemschutz und Ost‑Charme
Die Idee, die Pandemie in die DDR zu verlegen, entlarvt Mechanismen von Macht und Angst, die zeitlos wirken. Parteifunktionäre verlieren sich in grotesken Maßnahmen, Jugendliche finden heimlich ihre eigenen Freiräume, und mittendrin kämpft Herr Glück mit einem verschmitzten Lächeln gegen das Chaos.
Gedreht wird an authentischen Orten – unter anderem im Drogeriemuseum von Oelsnitz, in Adorf, Bad Brambach und Schönberg. Die Kulissen riechen nach Geschichte, nach Staub und Linoleum, nach einem Land, das es so nicht mehr gibt – und das gerade deshalb die perfekte Bühne für eine Satire abgibt.
Ein Herzblut‑Projekt: Produktion & Finanzierung
So ungewöhnlich die Story, so bemerkenswert die Entstehung: Produzentin Sandra Peter und ihr Team stemmen das Projekt ohne jegliche Filmförderung. Keine großen Studios, keine Gremien, die Drehbücher zerpflücken – sondern mutige, unabhängige Filmarbeit. Was auf dem Papier nach Risiko klingt, ist in Wahrheit ein Akt kreativer Freiheit: Entscheidungen werden nah am Stoff getroffen, Besetzungen folgen künstlerischer Logik, nicht Förderkriterien.
Die Dreharbeiten starteten am 5. Mai 2025 und liefen mit lokalen Partnern, viel Improvisationskunst und der Unterstützung der Region. Weil Fördermittel fehlen, fließt jede Ressource sichtbar ins Bild: Originalschauplätze statt aufwändiger Kulissen, kurze Wege statt unnötiger Logistik – und eine Crew, die spürbar an diese Geschichte glaubt.
Für die Postproduktion setzt das Team auf Crowdfunding. Beiträge von Fans und Unterstützern finanzieren Schnitt, Ton, Musik, Farb- & Tonmischung. Dieses Modell hält die Produktion unabhängig und macht sie zur Gemeinschaftsleistung – ein Film, der von unten nach oben entsteht. Wer sich beteiligt, wird Teil der Reise bis zur geplanten Premiere im Frühjahr 2026 im Vogtland.
Warum dieser Film besonders ist
„Maske auf, Genossen“ verbindet Satire, Zeitgeist und rebellische Energie. Indem die Pandemie in die DDR verlegt wird, entsteht ein wilder Tanz zwischen Nostalgie und Gegenwart – getragen von einem Ensemble, das sich mit sichtbarer Freude in die Absurditäten stürzt. Und mittendrin Martin Semmelrogge: mal lakonisch, mal schelmisch, immer unnachahmlich – der rote Faden in einem Film, der das System, die Geschichte und ein bisschen auch das Kino selbst infrage stellt.
Dieses Projekt ist wie ein Westpaket: überraschend, bunt, ein wenig verboten. Kein glattgebügelter Mainstream, sondern Kino mit Kante – gemacht von Menschen, die an ihre Geschichte glauben und sie deshalb selbst schultern. Genau darum freut man sich auf die große Leinwand.
Wer steht hinter dem Projekt?
Hinter dem Projekt „Maske auf, Genossen – Corona. Der Film.“ steht das Team der Sandra Peter Filmproduktion. Als Projektleiterin, Produzentin und Drehbuchautorin bringt sie mit Ihrem Team ihre Leidenschaft für außergewöhnliche Filmprojekte in dieses Werk ein und setzt nun ihren kreativen Fokus auf eine satirische Corona-Aufarbeitung.
Die beeindruckende Schauspielerbesetzung umfasst:
– Martin Semmelrogge, eine Schauspiellegende mit jahrzehntelanger Erfahrung.
– Joanna Semmelrogge, die in einer wichtigen Rolle den Film bereichert.
– Michael Ransburg, der mit seinem Talent eine bedeutende Rolle spielt.
– Rolf Bach, ein weiteres bekanntes Gesicht, das dem Film seine einzigartige Prägung verleiht.
– Carlo Schröder, der die Geschichte mit seiner Präsenz verstärkt.
– Linus Schumacher, bekannt aus The Voice Kids 2024, der als junge, aufstrebende Talente überzeugt.
Gemeinsam arbeiten wir an einem Film, der mit satirischem Humor und tiefgründiger Gesellschaftskritik zum Nachdenken anregt. Ein Film, der beweist, dass selbst die dunkelsten Zeiten mit einem Lächeln betrachtet werden können.
Quellen & weiterführende Links
• Spitzenstadt.de – Bericht über Dreh, Handlung, Drehorte & Zitate
• Startnext – Projektinfos & Hinweise zur Finanzierung / Crowdfunding
• Crew United – Projektseite (Cast & Team)
• IMDb – Eintrag zum Film
• Freie Presse – Regionale Hintergründe